Die Mondlandung und die künstliche Intelligenz
Schon in den 1960er Jahren konnte der Mond erreicht werden. Allerdings nur mit bemannten Raumfahrzeugen. Bisher gelang es den USA, Russland und China unseren Erdtrabanten zu erreichen. Danach folge fast 50 Jahre Ruhe um den Mond. Seit einiger Zeit versucht man aber wieder mehr und mehr den Mond weiter zu erkunden. Aktuell aber nicht mit von Menschen gesteuerten Raumfahrzeugen, sondern mit Sonden. Das dies gar nicht so einfach ist, zeigt der heutige Absturz der russischen Sonde „Luna-25“. Nicht lange davor war die indische Sonde „Chandrayaan-3“ ebenfalls auf der Mondoberfläche zerschellt. Im April scheiterte das japanische Startup „Ispace“ mit seiner Mondlandung. Der Boardcomputer ging in 5 km Höhe davon aus, schon gelandet zu sein und schaltete die Triebwerke ab.
Wie aber kann es sein, dass der Mensch mehrfach sogar unter Lebensgefahr den Mond erreichen konnte und heute, bei all dem technischen Fortschritt kläglich scheitert? Ein handelsübliches iPhone hat heute mehr Rechenleistung als die gesamte Apollo-11 Mission zur Verfügung hatte. Wo also liegt das Problem?
Das Problem liegt in der Missinterpretation von sogenannten „intelligenten“ Systemen. Sie sind nämlich nicht intelligent. Sie basieren zu 100% aus Werten und Daten, die bereits bekannt sind. Und wenn der Sensor in 5km Höhe nun mal anzeigt, man sei gelandet, dass meint das System auch, es sei gelandet. Ein Mensch guckt aus dem Fenster und sieht, er ist nicht gelandet.
Der Mond ist in der Tat einer der schwierigsten Orte, um zu landen. Er besitzt im Vergleich zu (fast) allen anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems nämlich keine Atmosphäre. Somit machen Fallschirme, Flügel oder sonstige Landeeinrichtungen, die auf Luftwiderstand angewiesen sind keinen Sinn. Eine Landung kann ausschließlich über Triebwerke erreicht werden. Leider kommt da der zweite große Problem-Faktor ins Spiel: Der Mondstaub, auch Regolith genannt. Durch die nicht vorhandene Atmosphäre werden diese Teilchen bei einer Landung kilometer-weit aufgewirbelt. Nicht nur, dass dies die Sonden und die Messung von Entfernung und Geschwindigkeit erheblich erschwert, die Teilchen sind scharf, wie kleine Rasierklingen. Es gibt weder Wasser, noch Wind auf dem Mond. Dadurch werden (anders als auf der Erde) Steine, Sandkörner oder sonstige Materie nicht „abgeschliffen“ und rund. Der Staub ist so scharfkantig, dass er ein Triebwerk in wenigen Sekunden zerstören kann.
All das sind Faktoren, die selbst die beste KI heute nicht gelöst bekommt. Der Mensch hat das aber schon 1960 geschafft. Von daher, unsere DRI-Meinung: Keine weitere Panik-Mache vor künstlicher Intelligenz. So weit wie wir meinen, sind wir noch sehr lange nicht.
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