DRI besucht das Wüsten-Projekt in Ägypten

Jeder Mensch sollte mit Rechenleistung Geld verdienen!

DRI besucht das Wüsten-Projekt in Ägypten

Seit nunmehr 3 Jahren unterstützen wir das Projekt von Living Landscape e.V. in Dahab, Ägypten. Letztes Jahr waren wir vor Ort, um uns das Projekt mit eigenen Augen anzusehen. Dieses Jahr sind wir wieder auf die Sinai-Halbinsel geflogen, um zu sehen, welchen Fortschritt das Projekt macht und auch mit anzupacken.

Das Ziel von Living Landscape e.V. ist es, Gebiete die keine natürliche Vegetation (mehr) hervorbringen, in grünes und fruchtbaren Land zu verwandeln. Das geht sogar einfacher, als man denkt. Das Problem: Es braucht das Wissen, Zeit und Geld.

Teil 1 des Projektes besuchten wir letztes Jahr. Hier haben wir ein Stück Land besuchst, welches abseits der Siedlungen und der Stadt Dahab (Distrikt Sinai, Ägypten) liegt. Hier gelang es, aus einem toten Stück Land einen blühenden Garten entstehen zu lassen. Das bringt aber alles nichts, wenn dauerhaft die Menschen vor Ort nicht mitmachen. Wenn ein paar Menschen aus Europa zeitweise hier her kommen, und ein paar Bäume pflanzen, ist das gut, aber ändert wenig.

Ziel des Einsatzes diese Woche war es, die Menschen vor Ort zu begeistern. Also pflanzten wir in einer Straße im Norden Dahab’s Bäume, um aus einer vermüllten, kargen Straße eine Allee zu machen. Und das mit einer Methode, welche nach 6-9 Monaten keine künstliche Bewässerung mehr benötigt.

Das Ziel: Die Menschen vor Ort erkennen, dass es geht! Ohne teure Geräte, ohne eh schon knappes Wasser. Die Reaktion war überwältigend und sehr emotional. Es kamen immer mehr Anwohner und fragten: „Könnt ihr das bitte auch bei mir machen?“ . Am Ende halfen fast alle mit. Kinder, Anwohner und Geschäfts-Besitzer mit.

Wie überall in einer Straße verlaufen dort Kabel, Wasser-Rohre und sonstige Versorgungs-Leitungen. Somit gilt es die Stellen zu suchen, wo gepflanzt werden kann. Baupläne und Dokumentation, wo was verlegt wurde, kann man hier natürlich nicht erwarten! Somit scheidet schweres Gerät zum graben der Löcher aus.

Das bedeutet Handarbeit und der Boden ist hart wie Beton.

Sobald eine Stelle gefunden ist, geht es in die Tiefe.

Oft gräbt man horizontal, statt nach unten (wo man hin will), einfach weil Versorgungsleitungen im Weg sind. An diesem kleinen Stück arbeiteten wir zu zweit mehr als 1,5 Stunden bei 30 Grad in praller Sonne.

Geschafft! Das erste Pflanzloch ist fertig. 40cm Durchmesser bei 1m Tiefe. Nur so ist gewährleistet, dass die Pflanzen später ohne künstliche Bewässerung überleben kann. Ab etwa 80cm ist der Boden feucht. Also müssen die Wurzeln bis dahin kommen. Das größte Problem der bisherigen Pflanztechnik in diesen Gebieten: man buddelt ein Loch von 20-30cm Tiefe, pflanzt und wässert. Die Wurzeln wachsen nicht nach unten, da der Boden zu hart ist. Sie wachsen im Kreis (wie bei einer Kübel-Pflanze). Ohne künstliche Bewässerung geht so jeder Baum ein.

Maß wird ohne Zollstock genommen. sobald die Erde nass ist, noch 20cm.

Es gab schon Momente, wo man denkt, was tue ich hier eigentlich? Steinplatten, undurchdringlicher Boden…

Aber so langsam fangen die Einheimischen mitzumachen. Sie erkennen: Ja, das kann gut werden.

Völlig erschöpft nach mehreren Stunden in der knallen Sonne bei 30 Grad und bei körperlicher Arbeit. Aber richtig glücklich!

2.ter Tag: Die mühsam gegrabenen Löcher werden am Grund gewässert und dann bis auf etwa 20cm mit dem losen Grund wieder aufgefüllt. Die Kinder des Dorfes finden das spannend und helfen mit. Die sind so herzlich und süß.

Nun kommt das Wichtigste! Der Setzling. Er wird etwa 10cm über Bodenniveau eingesetzt. Das ein Meter tiefe Loch mit lockerer Erde sackt natürlich durch die Bewässerung (die anfangs erfolgen muss) nach unten ab.

Jetzt braucht es Wasser! Keine Pflanze dieser Welt kann anwachsen, wenn es kein Wasser gibt. Der Trick: Durch das 1m tiefe Loch mit lockerer Erde sickert das Wasser bis nach unten, wo der Boden von Natur aus schon feucht ist. Die Pflanzen bildet ihre Wurzeln senkrecht nach unten aus. Die Bäume wachen die ersten 6 Monate fast gar nicht nach oben. Sie stecken alle Kraft in die Wurzel. Genau das ist das Ziel.

Es gibt da aber noch ein zweites Problem: Sobald da etwas wächst, will das jemand fressen. Also braucht es Schutz!

Das Feindbild unserer Bäume 😉 Die Einheimischen halten ihre Ziegen mitten im Dorf. Sie ziehen in großen Herden umher und zerbeißen alles, was irgendwie essbar ist. Unsere Bäume würden als keine 30min stehen.

Der perfekte Ziegenschutz!

Und so sieht das Endergebnis aus. Wenn alles klappt, werden aus dieser Baum-Sorte schatten-spendende Bäume von 20m Höhe und 40cm Stamm-Durchmesser.

Und plötzlich beginnen die Anwohner in großer Zahl zu helfen. Alt, wie jung erkennen: Ja, das ist gut. So geschieht Veränderung! Nicht labern – machen!!!

Und alle diese Kinder haben geholfen beim Einsammeln von Müll. Es ist unglaublich, mit wie wenig diese Kids voller Freude spielen können. Sie haben nichts und doch alles: Lebensfreude.

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